Namibia


 

 

 

 

 

Where will the girls go? (September 2017)

Das Ufer des Kunene wird von dichtem Gestrüpp und hohen Bäumen gesäumt. Unter den Ästen eines weitausladenden Baumriesen machen wir es uns gemütlich. Plötzlich ist sie da – ein Himbamädchen, wir schätzen sie auf 10 oder 11 Jahre. Scheu beobachtet sie uns von der Sandbank aus und als wir sie herbeiwinken kommt sie wirklich näher. Langsam machen wir uns vertraut, lachen und treten in Kontakt. Ganz genau beobachtet sie jeden unserer Handgriffe, ihre konzentrierte Aufmerksamkeit ist deutlich spürbar. Sie lehrt uns ein paar Wörter in ihrer Sprache, wiederholt geduldig die fremd klingenden Namen, bis wir sie richtig aussprechen können. Dann lacht sie anerkennend und zufrieden. Sie wäre eine schnelle Lernerin, wenn sie eine Schule besuchen könnte! Genauso lautlos, wie sie gekommen ist, verschwindet sie wieder. Erst später sehen wir, dass sich uns Erwachsene nähern. Ob sie wohl nicht erwischt werden darf?

 

Am nächsten Morgen, schon sehr früh, ist sie wieder da und hat 2 Freundinnen mitgebracht. Ausgelassen spielen und laufen sie am Ufer. In der Erinnerung sehe ich sie immer noch im ersten Morgenlicht tanzen.

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Würfeln am Kunene (September 2017)

Wir haben unser Abendessen genossen und uns um den Tisch gesetzt um Würfelpoker zu spielen. Es ist völlig dunkel, da der Mond noch nicht aufgegangen ist. Nur ein kleines Licht erhellt unseren Platz. Plötzlich hören wir Stimmen und ein Himba – Paar erscheint aus der Dunkelheit. Er trägt eine eindrucksvolle Machete, sie hat ein Baby umgebunden. Kurz sind wir ganz still – was bedeutet das? Aber ganz schnell ist die Schrecksekunde vorbei, sie fragen um Medizin für das Baby, das Durchfall hat. Wir beraten noch, was wir anbieten können, als sie die Würfel entdecken. Neugierig möchten sie wissen, was wir da machen und kaum haben wir das Spiel erklärt, würfeln sie mit. Eine unbändige Spielfreude erfüllt uns alle. Gemeinsam jubeln und lachen wir über Würfelglück - und vergessen fast auf das Baby. Schließlich geben wir ihnen eine Electrolytlösung mit und verabschieden uns ganz berührt. Fast lautlos verschwinden sie wieder in der Dunkelheit, nur ihr Lachen hängt noch in der Luft.

Vielleicht sollten wir zur Völkerverständigung ganz einfach miteinander spielen?